Roland Ionas Bialke - Indymedia - 25. Dezember 2006
In der Nacht zum 24.12.2006 wurde meine Wohnung in Berlin von dem
Berliner LKA (Abteilung Staatsschutz) durchsucht. Als Jorunalist war ich
an dieser Erfahrung sehr interessiert. Es hat Spass gemacht eine
Hausdurchsuchung am eigenen Leib zu erfahren. Diese Erfahrung empfehle
ich jedem politisch aktiven Menschen.
Als ich schon fast am Einschlafen war wummerte es gegen 0.10 Uhr an der Tür. Ich stand auf, es wummerte nocheinmal, und ich rannte zur Tür. Polizisten, mit Blutgruppen gekennzeichnet, stürmten auf mich zu und brachten mich "sanft" zu Boden. Keine Fixierung der Hände, aber ich spielte mit und bewegte mich nicht. Welche Wahl hatte ich auch? Keine! Ein Polizist nahm meine Gitarre und haute über mir ein paar Mal in die Seiten um mich zu demütigen. Sprüche wie "Hast Dir wohl in die Hosen gemacht", "Hättest ja mal aufräumen können"(sie hatten schon einige Einrichtung umgerissen) und "Jetzt kommst Du deswegen (Sicherheitskopie von Windows XP) erstmal 3 Jahre in den Knast" folgten. Nun wurde ich gefragt ob sich noch weitere Personen in der Wohnung waren, ich verneinte, und ob ich irgendwelche Chemikalien im Haus hatte. ich konnte mir die Antwort (H2O) nicht verkneifen.
Mir wurde der verdacht vorgelegt, ich würde gegen das Sprengstoffgesetz verstossen. Darum nahmen die Polizisten auch gleich meine (3) Computer und meine Lockpickingutensilien (Brecheisen, E-Pick, Schlosszylinderausziehgerät, ...) mit. meine Sammlung Lophophoras wurde bewundert, aber telefonisch abgeklärt, dass diese legal wären. Die beschlagnahmten Werkzeuge übrigens auch. Leider stolperte der zuerst reinstürmende Polizist auch u.a. über 2 scharfe Waffen und noch etliches Zubehör. Zu allem Überfluss fanden sie noch verdächtige Substanzen, und auch meinen geliebten "Log" (Siehe die Zeichentrickfilmserie "Ren & Stimpy") beschlagnahmten sie. Unverblühm lasen die Polizisten meine Briefe und liessen noch meinen Postfachschlüssel und meine Servicekarte der Deutschen Post mitgehen. Mein Archiv wurde auch noch beschlagnahmt. In diesem speicherte ich u.a. meine Recherchen. Leider wurden auch unangenehme Dinge gefunden, der Quotenporno, der bei keiner Hausdurchsuchung fehlen darf, war auch dabei.
Letztendlich wurde ich nach der Hausdurchsuchung nicht festgenommen. Ich soll aber für weitere Besuche und Rückfragen in Berlin bleiben. Heute habe ich "das alte über-die-Grenze-hüpf-Spiel" gespielt!
Ich schien mich etwas dumm angestellt zu haben, denn meinen Arbeitsvertrag beim VS/SS durfte ich nicht unterschreiben. Darum verweigerte ich auch die Unterschrift bei der Auflistung der Beschlagnahmungsauflistung. Da standen bestimmt 40 Sachen darauf, zuzüglich eine Kiste voll Papiere. Warum beschlagnahmen sie Papiere die mich bei anderen Stafverfahren entlasten können? Seltsam.
Trotzdem werde ich mich weiter anspornen: Ich muss endlich beim Staatsschutz eingestellt werden. Der Preis ist auf 1.800 Euro im Monat angestiegen. Demnächst werde ich ganz legal ein paar Synthesen etc. auf meiner Homepage veröffentlichen? Das ist mein ganz verfxxxtes Recht. Ich bin Journalist.
Wer mir etwas bei der Repressionsbewältigung helfen will, der kann mir mit einem alten Computer fürs Internet, einer Türreperatur, oder mit einem Besuch bei meinen Verhandlungen behilflich sein. Auch etwas Rechtshilfe oder ein Ego-Absorber wären ganz nett.