Roland Ionas Bialke - Indymedia - 13. Juni 2011
In der letzten Zeit wurden anonym Unwahrheiten und Gerüchte über meine Person verbreitet, Artikel und Kommentare unter meinen Namen veröffentlicht, die ich nicht geschrieben habe. Datensammelnde Menschen sprachen gegenüber meiner Person wilde Beschuldigungen aus und taten sich mit dem Verrat von angeblichen Strukturen hervor. Letztendlich werden aktive Menschen durch dieses Verhalten abgeschreckt, kriminalisiert und glauben auch noch den vorgebrachten Unsinn des Spitzeltums, der Fakes und der Gerüchtekücheszenen. Darum sehe ich mich genötigt eine Stellungnahme zu veröffentlichen und einiges klarzustellen. Auch soll die Relevanz dieser "systematischen Repression" und der betroffenen Strukturen beleuchtet werden.
Erstmal: Ich bin nicht tot. Sollte Euch also dieses Gerücht über mich begegnen, dann wisst Ihr, dass das falsch ist. Schon mehrmals tauchte diese Meldung in irgendwelchen Internetforen und Online-Nachrichtenseiten auf. Das erste Mal, dass über mich Falschmeldungen im Internet verbreitet wurde, war kurz nach der Jahrtausendwende. Damals verbreitete ein Mitglied der "Operativen Gruppe Jugendgewalt" (OGJ) im Internet, dass ich einen Menschen umgebracht hätte und dafür einen Gerichtsprozess erwarten würde. Damals nahm ich das nicht ernst und spielte bzw. provozierte noch mit diesen Fakes. Dass die diffamierenden Falschmeldungen von der Polizei stammten, schloss ich zum einen aus dem Inhalt, zum anderen gelang ich an eine IP in einem Gästebuch, in dem ein solcher Fake stand. Die IP gehörte zu einem Berliner Behördenserver.
Das psychische Zersetzen von Personen
Nicht nur Geheimdienste tun es, auch die Polizei hat spezielle Abteilungen wo Menschen "psychisch" eingeschätzt und manipuliert werden. Linken Aktivisten und Aktivistinnen in Berlin dürften z.B. die vier Abteilungen der Spezialeinheit für "Politisch Motivierte Strassengewalt" (PMS) bekannt sein. Diese begleiten Demonstrationen und schreiben auf, welche bekannten Gesichter sie gesehen haben. Die Daten geben sie dann an die Spezialabteilungen des Berliner Staatsschutzes weiter. An sich kein grosses Ding bei einer Demonstration aufgeschrieben zu werden? Doch, denn durch diese Daten lässt sich ein präziser Fingerabdruck erstellen. Und das nicht nur für bestimmte Lagen, sondern auch für individuelle Aktive. Gibt es z.B. einen Anschlag mit speziellen Themenbezug, dann kann so der Kreis der verdächtigen Personen sehr verkleinert werden.
Bei aktiven aus anderen Ländern, die hier demonstrieren (z.B. kurdische Menschen) läuft es noch ganz anders. Hier gehen spezielle Beamte mit mit Spiegelreflexkameras direkt in die Demonstrationen und schiessen Potraitfotos von diesen Personen. Um es mal vorwegzunehmen: In besonderen Lagen kann mit speziellen Filtern sogar durch sogenannte Sturmhauben und T-Shirtvermummung gefilmt werden.
Psychische Zersetzung ist ein Mittel der Staatsschutz- und Geheimdienstbehörden. Dieses Mittel kann unterschiedlichen Zweck haben. Einerseits können damit Strukturen aufgelöst werden, andererseits einzelne Menschen einfach nur zerstört oder umgedreht werden.
Zersetzungsmethoden mit angewandter, operativer Psychologie
1. Sytematische Diskreditierung des öffentlichen Rufes, des Ansehens und des Prestiges auf der Grundlage miteinander verbundener wahrer, überprüfbarer und diskreditierender sowie unwahrer, glaubhafter, nicht widerlegbarer und damit ebenfalls diskreditierender Angaben.
2. Die gezielte Verbreitung von Gerüchten, Verleumdungen, Halb- oder Unwahrheiten. Rufmord- und Hetzkampagnen!
3. Erzeugen bzw. Ausnutzen und Verstärken von Rivalitäten innerhalb von Gruppen, Gruppierungen und Organisationen durch zielgerichtete Ausnutzung persönlicher Schwächen einzelner Mitglieder. Erzeugen bzw. Ausnutzen und Verstärken von Rivalitäte unter Freunden/Freundinnen, Nachbarn/Nachbarinnen und Arbeitskollegen/Arbeitskolleginnen.
4. Zielperson auf schlechte Eigenschaften reduzieren.
5. Systematische Organisierung beruflicher Misserfolge zur Untergrabung des Selbstvertrauens und fördern des finanziellen Ruins.
6. Örtliches und zeitliches Unterbinden bzw. Einschränken gegenseitiger Beziehungen - sozialer wie auch beruflicher Möglichkeiten.
7. Systematische Organisierung gesellschaftlicher Misserfolge in Verbindung mit Rufmord und Hetzkampagnen.
8. Erzeugen von Misstrauen und gegenseitigen Verdächtigungen innerhalb von Gruppen, Gruppierungen und Organisationen - wie auch im nahen Umfeld - bei Nachbarn/Nachbarinnen, Arbeitskollegen/Arbeitskolleginnen und Freunden/Freundinnen.
9. Charakterbeschreibung der Zielperson erstellen, die entgegengesetzt ihrer wahren Eigenschaften stehen.
10. In jeder Äusserung und Handlung Beispiele für Fehlverhalten, psychotisches Verhalten oder kriminelles Verhalten hineininterpretieren.
11. Psychische Sensibilisierung durch "begasleuchten". Psychospiele wie z.B. durch verletzende Gesten und Äusserungen, Wort- und Gestenwiederholungen durch mehrere Personen in naher Zeitabfolge.
12. Aushorchen der Zielperson. Informationen ausbauen und weitergeben.
13. Hierarchieabhängigkeiten nutzen. Unterlegene Personen für Kampagnen gegen die Zielperson einbinden. Abhängigkeiten missbrauchen.
14. Die Verwendung anonymer oder pseudonymer Briefe, Telegramme, Telefonanrufe, Interneteinträge - sowie das Verwenden kompromittierender Fotos von stattgefundenen oder vorgetäuschten Begegnungen.
15. Dritte Personen dazu veranlassen mit kriminellen Aktivitäten gegen die Zielperson vorzugehen, z.B. Dateien zu kopieren, persönliche Dinge zu stehlen oder Wertgegenstände und Geld zu entwenden.
16. Verfolgen der Zielperson. Hinterhergehen auf öffentlichen Plätzen, Strassen oder Lokalen.
17. Hass im Umfeld schüren. Obwohl es den Personen klar sein muss, dass sie sich instrumentalisieren lassen, Situationen inzinieren und Hetzkampagnen fortsetzen.
Versuche einer Schmutzkampagne gegen meine Person
Vor zwei Jahren wurde über das Internet verbreitet, ich hätte eine Neonazidemonstration mit einem Granatwerfer angegriffen. Diese Nachricht stellte sich schnell als ein Fake heraus, wurde aber weiterhin von Neonazis instrumentalisiert. Von dort an wurden vermehrt Artikel und Kommentare unter meinen Namen veröffentlicht, die ich nicht schrieb. Echte Artikel und Kommentare, also Artikel und Kommentare die ich geschrieben habe, wurden hingegen unter Verwendung meines Namen als "Fakes" tituliert.
Ein Beispiel dafür ist z.B. ein Artikel, der unter meinen Namen geschrieben wurde. Darin behauptete die Person, die unter den Namen "Roland Ionas Bialke" schrieb, dass sie Personen die im Zusammenhang mit der Räumung des Hausprojekts Liebig 14 Straftaten begangen hätten, bei diesen Straftaten gefilmt habe und dies nun veröffentlichen und an die Polizei weitergeben wolle. Ich selbst schrieb bei einer Demonstration im Zusammenhang mit der Liebig 14, bei der es zu Gewalttätigkeiten kam, dass ein Brett von einem Dach gefallen war und fast jemand getroffen hätte. Von einer anonymen Person wurden diese beiden Dinge zusammengebracht und behauptet ich würde "Militante" denunzieren. Die wahre Aussage, ich hätte geschrieben, ein Brett wäre vom Dach gefallen, wurde schliesslich manipuliert. Nun erzählte eine anonyme Person, ich hätte geschrieben, dass ein Brett vom Dach der Liebig 14 geworfen wurde und ich das an eine Zeitung verkauft hätte. Ebenso wurde der Fake als wahr dargestellt.
Andere Fakes beinhalten sexistische, rassistische und beleidigende Aussagen, die unter dem Pseudonym "Roland Ionas Bialke" (mein Name) in öffentlichen Foren geschrieben werden. Sogar ganze Homepages oder Videoseiten werden erstellt, indem ich angeblich u.a. schwul sei, unterwürfige Frauen suchen würde oder gegen Entgelt spionieren würde. Dies wird mit wahren Aussagen, z.B. dass ich durch eine monogame und heterosexuelle Beziehung eine Familie gründen möchte, oder Fehler, die ich vor Jahren gemacht habe, z.B. Provokationen auf vergangenen Fakes der Behörden, vermischt.
Unehrlichkeit, Tratsch und Heuchlerei
Ich gehörte eine bundesweit agierenden Gruppe mit antisexistischen und antirassistischen Eckpunkten an. Als es in dieser Gruppe zu einem sexistischen und rassistischen Vorfall kam, wollten einige Mitglieder das Vertuschen. Es handle sich ja um einen Freund, der wolle nur Spass machen, und es war ja gar keine sexistische oder rassistische Grenzüberschreitung - lauteten die Aussagen. Aufgrund meines antisexistischen und antirassistischen Selbstverstänsnisses handelte ich und thematisierte diesen Vorfall. Im späteren Plenum wurde dieses Handeln als gut benannt.
In Wirklichkeit entwickelte sich jedoch hinter meinen Rücken eine Klatsch- und Gerüchtekultur. Hass wurde gesät, indem behauptet wurde ich hätte Internas verraten. Dabei muss gesagt werden, dass die Plenas dieser Gruppe öffentlich waren und auch detailierte Protokolle über das Besprochene veröffentlicht wurden. Im Zuge der drohenden Räumung der Brunnenstrasse 183 vergrüsserte sich diese Gerüchteküchekultur. Anstatt in das Projekt zu intervenieren bzw. es zu unterstützen, wurde begonnen Lügen und Gerüchte zu verbreiten. Als dann über die Geschehnisse um die Brunenstrasse 183 ein Kommunikee auftauchte, was die Verhältnisse in und um der inzwischen geräumten Brunnenstrasse 183 beschrieb, wurde ich innerhalb meiner Struktur beschuldigt, regelrecht angeklagt, ich hätte etwas mit dieser Veröffentlichung zu tun. Auf einem Teilplenum wurde ich schliesslich von einer Person mit Gewalt bedroht. Diese Drohung wurde niemals mehr thematisiert, da diese Person sich beliebt machte und ich aufgrund des geschürrten Hass nicht sehr beliebt war. Auf einem späteren Gesamtplenum versuchte mich diese Person schliesslich mit Hilfe anderer Personen zu einer "Stellungnahme" zu drängen. Wenn ich aber zugeben hätte, dass ich nichts mit den Kommunikee zu tun habe, dann wäre ich weiter aus der Struktur gedrängt worden und hätte dafür gesorgt, dass weitere Personen durch ein simples Ausschlussverfahren ins Fadenkreuz dieser unenzipatorschen, datensammelnden Personen gekommen wären. Also hielt ich meinen Mund. Die genannten Personen versuchten aber weiterhin klandestine Strukturen in aller Öffentlichkeit auszuforschen.
Die genannte Gruppe wurde systematisch zerstört, die aktiven Mitglieder, die nicht mit grossen etablierten linken Gruppen zusammenarbeiten wollten, systematisch rausgemobbt. Kommunikative Mechanismen (wie z.B. Plena) und emanzipatorische Grundsätze wurden nur dann gebraucht, wenn sie für die etablierten Gruppen nützlich schienen andere herauszumobben oder Menschenmaterial zu mobilisieren. Obwohl fast jede Aktion dieser Gruppe Ingewahrsamnahmen und Festnahmen verursachten, wurde sich nicht bzw. nur wenn sich die etablierten Linken damit gut darstellen konnten, um die von Repression betroffene Menschen gekümmert. Als ich die Repression thematisieren, wurde dies teilweise damit abgetan, dass ich das Thema hierarchisieren wolle. Repression ist jedoch kein eigenes politisches Thema, sondern Teil von jeglichem politischen Handeln. Von daher handelte es sich nicht um eine Hierarchisierung von Themen, sondern um militantes Handeln. Militanz bedeutet, das eigene Handeln, die eigenen Aktionen, und die eigenen Themen zu reflektieren und immer wieder an die Verhältnisse anzupassen.
Unterwanderung neuer Bewegungen
Wenn in Berlin und auch in anderen Regionen sich eine neue Grzuppe gründet, eine neue Bewegung oder Kampagne ensteht, dann werden sich viele Menschen bei entsprechender Relevanz und Werbung dafür interessieren. Doch nicht nur Einzelpersonen, sondern auch etablierte Gruppen. In Berlin läuft das so, dass etablierte Gruppen zu den jeweiligen Plena kommen, sich gut mit den engagierten Leuten stellen und sich dann in die Kommunikationsstruktur der neuen Gruppierungen einklinken. So tragen sie sich z.B. in Mailinglisten ein, tauchen danach aber nicht mehr auf. Bei Schlüsselereignissen und beispielsweise über die Emaillisten sammeln sie aber weiterhin Informationen. Wenn die Gruppe es nun schafft relevante Menschenmengen zu mobilisieren, dann klinken sich diese etablierten linken Gruppen wieder ein und nehmen Schlüsselpositionen ein, um schliesslich diese neuen Bewegungen zu übernehmen und ihren Banner in forderster Reihe zu tragen.
Bestes Beispiel dafür sind die spanischen Proteste, die momentan in Berlin thematisiert werden. Bei wilden Versammlungen sind immer ein bis zwei Personen dieser etablierten Gruppen dabei und geben schnell weiter, wie alles läuft, wer da was zu sagen hat und was geplant ist. Wenn möglich werden diese zarten Bewegungen vereinnahmt und hierarchische Konkurenzveranstaltung (z.B. sogenannte Podiumsdiskussionen) durchgeführt.
Doch wer sind diese etablierten linken Gruppen? Sie geben oft vor autonom zu sein und ausserparlamentarisch zu handeln. Tatsächlich gehen sie jedoch Bündnisse mit Regierungsparteien ein, unter anderem der Linkspartei, SPD, Grünen und FDP, und werden durch diese massgeblich beeinflusst. Das Berufspolitikertum bildet sich hier heraus, d.h. die informellen Führer leben vom kommerziellen Treiben in den politischen Szenen und erhalten durch ihrebürgerlichen Privilegien ihre Vormachtsstellung. Daneben arbeiten diese Gruppen gezieltt mit der Polizei und anderen Behörden zusammen.
Werden z.B. Demonstrationen angemeldet, dann werden zusammen mit dem Staatsschutz Demonstrationsobservationen abgesprochen. Den demonstrierenden Menschen wird dann erzählt, dass die "bösen Zivis" plötzlich die Demonstrationen infiltrieren. Eine andere Weise wie mit den Behörden seitens der etablierten linken Gruppen zusammengearbeitet wird, ist, wenn es um Neonazis geht. Hier wird dann plötzlich die Antirepressionsarbeit fallengelassen und zu 100 Prozent mit der Polizei zusammengearbeitet, anstatt einen autonomen Selbstschutz zu organisieren.
Die Relevanz der Autonomen Vollversammlung
Die Autonome Vollversammlung in Berlin entwickelte sich zu einer Diskussionsplattform für autonom agierende Menschen. Menschen, die grösstenteils nicht in den etablierten Gruppen und Strukturen mitmachten, sondern selbstverantwortlich handelten und somit weniger kontrollierbar waren. Wer die Berliner Autonome Vollversammlung organisierte und die Entstehung anderer AVVs förderte, blieb im Dunkeln. Für aussenstehende und teilnehmende Personen, sowie für die etablierten linken Gruppen und Behörden, war nicht ersichtlich woher die Mittel für die Werbung stammen, noch wer für die Organisierungsstruktur verantwortlich war. So konnten offene Diskussionsrunden entstehen, die wenig kontrollierbar waren und wo jeder und jede gleichberechtigt über ihre Wunschthemen diskutieren konnte. In mehreren deutschen Städten und Regionen, sowie im Ausland entwickelten sich ähnliche Strukturen.
Um ihre Macht zu erhalten und keien unkontrollierbaren Situationen zuzulassen, wurde von den etablierten linken Gruppen geschaut, wer die AVV bewirbt, d.h. wer Flyer verteilt, wer Protokolle verfasst und wer Einladungen der AVVs verschickt. Daraus wurde geschlossen, dass diese Personen die AVV organsieren und nun Schmierenkampagnen gegen diese Personen gefahren. Nur dumm, dass klandestine Gruppen nicht öffentlich Flyer verteilen und auch nicht direkt Einladungen an andere Personen schicken. So wurden nur sogenannte "blinks" von den Schmierenkampagnen getroffen, d.h. Personen wie ich, die z.B. Einladungen weiterleiteten.
Um aufzuzeigen wie fies und manipulierend das Handeln einiger Personen aus diesen etablierten linken und staatlich kontrollierten Gruppen ist, muss ich Beispiele nennen. Eine dieser Personen machte sich z.B. während eines Plenums beliebt, in dem er sich die schwarze Mütze tief ins Gesicht zog und etwas von emanzipatorischen Handeln und Antirepressionsartbeit erzählte. Als ich dann auf einer Demonstration war und diese Person wusste, dass ich eventuell wegen der Veröffentlichung von Sprengstoffsynthesen ins Gefängnis muss, machte diese Person vor ihren freunden eine hampelmannähnliche Bewegung und rief (sinngemäss): "Haha, Du musst in den Knast, das ist der Bombenbauer!" Solche Personen erzählen dann ganz ernst auf ihren Podium etwas von Antirepressionsarbeit und wie sehr sie "Bullen hassen".
Die gleiche Personengruppe trat auch in Erscheinung als ich ein sexistisches Konzert in Neukölnn kritisierte. Ich drehte ein Video und veröffentlichte es auf Youtube, wo ich den auftretenden Musiker und das Verhalten der Veranstalter kritisierte. Die Reaktion der zensurfeindlichen etablierten Gruppe war, dass sie mein Video bei Youtube meldeten und dieses erstmal nicht abrufbar war. Schliesslich kam jeweils immer ein einzelnes Mitglied dieser Gruppe zur Autonomen Vollversammlung und thematisierte immer etwas negativ an der Organisierung der AVV. Im nächsten Monat ein anderes Mitglied mit der gleichen Kritik und wieder einen Monat später nochmal ein anders Mitglied. So wurden ungünstige Entscheidungen solange angefochten, bis eine für sie günstige Entscheidung eintrat und zugleich die eigene Position den Schein gegeben, dass viele Spektren diese Meinung vertreten. Dahinter steckte jedoch nur der Wunsch die AVV als unkontrollierbare Struktur auszuschalten.
Hacking von kritischen Gruppen
Einige der etablierten linken Gruppen hacken ihre "linken" oder "radikalen" politischen Konkurenten, wenn sie nicht ihr Spiel mitspielen. Neben dem "begasleuchten" der kritischen Gruppen und Einzelpersonen, d.h. dem Auspionieren durch Social Engineering und Datensammeln, Abfotografieren von anderen Aktiven, werden Troyaner verschickt. Eine Person aus dem Umfeld einer grossen Berliner etablierten linken Gruppe versuchte mich z.B. Anfang Januar 2011 zu hacken. Zum Glück erkannte ich diesen hinterhältigen Angriff mit einem Troyaner.
Schliesslich wurde dann in ihrem vom Hass zerfressenden Umfeld das Gerücht verbreitet, ich andere Gruppen gehackt. Dass ich vorher über klandestine Foren schrieb, in dem Hacking thematisiert wurde, und, dass ich verschiedene Aufrufe weiterleitete, diente den Hetzern als "Beweis". Eine Stellungnahme wurde verlangt, zugleich ich beschuldigt "Internas" veröffentlicht zu haben und andere zu denunzieren. Eine Stellungnahme hätte aber zugleich die Preisgabe von "Internas" bedingt, sodass ich, wenn ich auf dieses inquisitionäres Verhalten eingehen hätte wollen, zugleich die andere nicht belegte Anschuldigung bedient hätte. Dass z.B. zu dieser Zeit mein Bankkonto gehackt wurde, hätte ich sogar belegen können. Jedoch nur belegbar für die Repressionsorgane, da sich Bankschreiben auch selbst erstellen lassen und Banken an irgendwelche linken Hetzer keine Auskünfte über mich erteilen. An die Polizei allerdings schon.
Die "Ankläger" wollten hier die Struktur einer klandestinen Gruppe aufdecken, was ihnen - wenn sie sich immernoch mit mir beschäftigen - nicht gelungen ist. Fall sie es nicht selbst waren, oder das Ganze hat überhaupt nicht stattgefunden. Wer weiss das schon? Ähnliche Spekulationen gab es vorher schon bei den drei Personen, die angeklagt waren Mitglieder der mg zu sein. Auch da führte das verlogene Reden hinter dem Rücken und die Gerüchteküche dazu, dass Personen observiert und festgenommen wurden.
Militant zu sein heisst zu reflektieren
Kritik, nicht nur positive, und neue, unkontrollierbare Ideen sind wichtig für emanzipatorisches Handeln. Von daher muss es offene Strukturen wie die der Autonome Vollversammlungen geben. Militanz ist kein Verrat, es ist das Hinterfragen und ggf. eine Anpassung des eigenen Handelns. Wer mit rassistischen Parteien zusammenarbeit, ist weder autonom noch emanzipatorisch. Und dieses Handeln wird thematisiert.
Ähnliches gilt für gewalttätige Aktionen. Diese sind kein Selbstzweck und müssen militant sein, d.h. immer und immer wieder neu hinterfragt werden. Wer diese Hinterfragung als "Verrat" abtut, hat näher am Ufer des Faschismus gebaut, als er oder sie es wahr haben will.
Dazu gehört auch, dass ich nicht aktive Menschen in eine Situation bringe, vielleicht noch mit falschen Versprechungen, in der sie masslos unterlegen sind. Und mich nicht danach um sie kümmere. Mir wird schlecht, wenn Linke andere Aktive als "nützliche Zuträger" bezeichnen und diese instrumentalisieren ihre Drecksarbeit machen zu lassen oder unterlegene Aktivisten und Aktivistinnen nur als "Menschenmaterial" gesehen werden.
Roland Ionas Bialke, 13. Juni 2011